Thalheimer Transformatorenwerke gehen moderne Wege

von Redakteur

„TPW“ ist den Thalheimern als Industriebetrieb seit jeher ein Begriff. 1.400 Leute waren dort mal beschäf­tigt. Dann kam die Wende. Der Betrieb mit allen sei­nen Betriebsteilen, der inzwischen zum Kombinat „VEB Meßgerätewerk Zwönitz“ gehörte, wurde abgewickelt. Aber Betriebsleiter Bernd Kretzsch­mar und Rüdiger Lahr sahen Poten­tial in der Produk- tion von Ringkern- s t e l l t r a n s f o r - matoren und bau­ten einen mittel­ständischen Be­trieb mit dem Na­men „Thalheimer Transformatoren­werke GmbH“ auf. 2014 - reichlich 20Jahre später - kam der Zeitpunkt, über eine Unter­nehmensnachfolge nachzudenken. Über Verbindungen und Netzwerke zur TU Dresden fand man Diplom­ingenieur Sven Meiselbach. Bis dahin war er als Projektleiter in der Entwicklung und im Testbereich der Industrie beschäftigt, später im Management in Ver­trieb und Marketing. Handwerkszeug und Erfahrung für die Führung des Mittelstandbetriebes waren also vor­handen. Aber wie würden die Thalheimer Mitarbeiter reagieren? Würde der sprichwörtliche Funke zwischen Belegschaft und neuer Leitung überspringen? Bauch­schmerzen hatten sicher alle Beteiligten. Seit dem 29. Januar 2016 ist Sven Meiselbach nun also geschäftsführender Gesellschafter des Traditions­betriebes. Die Stimmung ist gut, Pläne werden ge­macht, erste Veränderungen sind sichtbar, seit dem Frühjahr gibt es zusätzlich drei neue Mitarbeiter. Aufbauend auf dem Basisprogramm von Ringkernstell­transformatoren und Ringkerntransformatoren werden eine Vielzahl von Laborgeräten wie Hochspannungs­prüfgeräte, variable Stromversorgungen bis hin zu kundenspezifischen Schaltschränken gefertigt. Dabei sind die Thalheimer so variabel, dass fast jeder Kundenwunsch erfüllt werden kann, ob Strom­schwankungen ausgeglichen werden müssen, Mess- oder Regelaufgaben erarbeitet oder Anlagen vor Kor­rosion geschützt werden sollen. Im Mai stand zudem der Besuch der Hannover-Messe an, der weltweit größten Industrie­messe in Europa. Vorweg berichtete die Freie Presse bereits am 22. April in ihrem inte­ressanten Artikel „ T h a l h e i m e r kämpfen mit Strom noch bes­ser gegen Rost“ von einer Innovati­on der Thalheimer, die das Angebot des Herstellers erweitern wird und auf dem internationalen Markt einge­führt werden soll. Dabei sind die Thalheimer keine Unbekannten auf dem Weltmarkt. Die Geräte aus der Jägerstraße sind schon seit vielen Jahren in Industrie­betrieben, Gesundheitswesen, Energietechnik und Automotive sowohl in ganz Europa als auch in USA, Kanada, Russland, Singapur und Tunesien im Einsatz. „Unsere derzeitige Planung sieht vor, unsere Marktan­teile in Kanada, USA und Russland zu erhöhen“, so Sven Meiselbach. „Dazu werden wir unsere Produk­tion hier am Standort weiterentwickeln. Unabdingbar dafür ist ein leistungsfähiges Team. Gesucht werden dazu noch drei Elektriker oder Fachleute mit elektro- technischen Kenntnissen. Kreativität und das gezielte Anwenden der Fachkenntnisse im Bereich Elektrotech­nik bei der Fertigung von Geräten sind am Standort Thalheim wichtig.“ Ganz ohne Zweifel ist die neue Geschäftsführung des Unternehmens „Thalheimer Transformatorenwerke GmbH“ ein Gewinn für unsere Stadt. Arbeitsplätze wurden gesichert und ein traditionsreicher Betrieb wird fortgeführt.

(Text / Foto: Red.)erschienen am 15.08.2016 im Thalheimer Stadtanzeiger

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